Internetseite von Jörg Zink
Die Internetseite von Jörg Zink

Das Geschenk eines jeden Tages

Ein Gedanke für heute, 23. November

Mein Leben hatte einmal Wert und Sinn. Ich habe gearbeitet, gelitten und gewirkt. Was ich getan habe, rückt in die Ferne.

Ich bitte dich, mich vor Bitterkeit zu bewahren, vor der Sucht, mein Wissen und Können zu beweisen, vor der Gefahr, zu behaupten, es sei alles richtig gewesen. Ich möchte lernen loszulassen. Ich möchte mich auf nichts verlassen als auf deine Güte. Lass du mich nicht los!

Mitten unter den Menschen habe ich gelebt. Nun werde ich einsam. Meine Freunde sterben. Niemand braucht mich. Jeder geht seinen Weg.

Ich bitte dich, zu helfen, dass ich mich nicht verschließe und doch nicht überall mitrede. Und dass ich kein Mitleid pflege mit mir selbst. Ich möchte aus der Stille wirken können, für andere Menschen eintreten vor dir. Gib mir die Worte dafür.

Ich bin in deiner Liebe geborgen. Hilf mir zu lieben.

Wie wir beten können, S. 112

zum Text von vorgestern >>zum Text von gestern >>

21. November

Nicht alles an uns wird nur alt, sondern gegen die Grenzen unseres Lebens hin will etwas Neues in uns beginnen.

Die Eingeweihten sagen es von jeher: Etwas Großes und Wunderbares will anfangen in dir. Es ist wie ein Kind, das in dir wächst. Ein Leben, das bleibt – über das Ende dieses Lebens hinaus. Ein Neuanfang in der Mitte deiner Seele. Das Evangelium sagt: ein neuer Mensch.

Schütze also den stillen Raum, in dem das geschieht, und halte dich nicht mit Vergänglichem auf, mit deinem Tageskram und deinen Nachtgedanken.

Solange wir leben, arbeitet Gott an uns. Und wo Gott wirkt, wächst immer Neues, Lebenskräftiges, Heilendes und Erlösendes. So auch in uns: der neue Mensch aus Gott.

Ich werde gerne alt, S. 34

22. November

Es ist ja im Grunde ganz einfach: Jenseitig ist für mich, was ich nicht sehe, nicht verstehe, was mir fremd ist und unzugänglich. Diesseitig ist alles, was mir einmal begegnet ist und was sich mir geöffnet hat. Jedes Wesen beurteilt die Welt nach der Kraft seiner Sinnesorgane. Aber könnte sich uns Menschen nicht etwas öffnen von einer Welt, die weiter ist und reicher als die wir mit den Sinnen wahrnehmen?


Wir wissen nicht, wie es „im Himmel“ aussieht. Aber unsere Welt wird größer sein. Ein anderes Licht wird über ihr liegen und unser Weg wird noch einmal anfangen. Es gibt eine oft gemachte Erfahrung, dass, wenn in diesem Leben eine Tür sich schließt, eine andere sich öffnet. Und wenn die Türen, durch die wir hier gegangen sind, sich schließen, eine nach der anderen, dann werden sich die Wände auflösen, in denen die Türen sich gedreht haben. Und ich bin glücklich, dass mir immer wieder Zeichen gegeben worden sind, dass es so ist.

Unter weitem Himmel, S. 21
Auferstehung – Und am Ende ein Gehen ins Licht, S. 88

Cover, Jörg Zink - Das Geschenk eines jeden Tages

Das Geschenk eines jeden Tages

Ein Jahresbegleiter

Innehalten und Nachdenken an jedem Tag des Jahres
mehr »

Die Einsicht, dass jeder Tag geschenktes Leben bedeutet, geht in der Hektik unseres Alltags leicht verloren. Mit einem Text für jeden Tag lädt dieser Jahresbegleiter ein, zur Ruhe zu kommen, Wesentliches zu bedenken und dann mit neuer Offenheit all dem zu begegnen, was der Tag uns schenkt.

Vergriffene neu bearbeitete und gestaltete Ausgabe 2015
des von Alexandra Reiter und Hildegunde Wöller
erstmals 2005 herausgegebenen Titels
Gebunden, 329 Seiten, 13 x 16,5 cm

Antiquarisch evtl. erhältlichamazon-logoZVAB-logo